Expert*innenrunde - Podiumsdiskussion mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern
Podiumsdiskussion mit dem Koordinator für den Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft Stefan Freitag von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und ehemaligen Abiturienten des Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg, 22. November 2019
„Schaut einfach, was zu euch passt“, war der wichtigste Rat der Expert*innen – und ist doch der, der sich am schwersten umsetzen lässt: wer weiß schon, was zu ihr oder ihm passt, bevor es überhaupt losgegangen ist?
Wenn wir unsere angehenden Abiturient*innen fragen, wie es für sie nach dem Abitur weitergehen soll, wissen diese oft keine Antwort. Das liegt nicht daran, dass sie sich mit dem Thema nicht beschäftig hätten oder generell nicht entscheidungsfreudig wären. Es liegt meist an der Fülle an Möglichkeiten, die ihnen mit der Allgemeinen Hochschulreife (AHR) offenstehen: Ausbildung, Duale Studiengänge, Vollzeitstudium…
Daher haben wir unserer Schülerschaft im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung am Beruflichen Gymnasium des Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg auch in diesem Jahr eine „Expertenrunde“ angeboten. Ehemalige Absolventinnen und Absolventen unseres Bildungsgangs berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen und standen den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 13 für eine Vielzahl von Fragen zur Verfügung: Verena Kleinekampmann (Siegwerk Druckfarben), Ömer Kayalar (Vodafone Deutschland), Christiane Albrecht (Soennecke), Anna Kittel (FH Remagen), Sascha Krakowiak (Tank&Rast) und Lea Bockem (H-BRS). Darüber hinaus hat Herr Freitag als Koordinator des Studiengangs BWL das Angebot der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) vorgestellt und konkrete Fragen zu Studium und Fördermöglichkeiten beantwortet.
Nach einer Begrüßung durch den Bildungsgangleiter des Beruflichen Gymnasiums, Herrn Mauelshagen, hielt auch Schulleiterin Frau Steffens eine kurze Rede. In ihrer Rede betonte sie, wie wichtig Vorbilder zu jeder Zeit im Leben seien, da sie Orientierung böten und ein Ziel markierten, auf das man hinarbeiten könne.
Genau diese Orientierung konnten die Expert*innen auf dem Podium in diesem Jahr unseren angehenden Abiturientinnen und Abitureinten besonders durch den regen Austausch über verschiedene Formen des berufsbegleitenden und Dualen Studiums geben. Neben den Fragen zur Organisation eines Dualen Studiums wurden die Vor- und Nachteile staatlicher und privater Hochschulen erörtert.
Die ganz persönlichen Entscheidungen und Werdegänge der Expertinnen und Experten schienen alle dieselbe Botschaft zu senden: erst wenn man begonnen hat, wird man merken, was tatsächlich zu einem passt und was das persönliche Ziel ist. Und wenn man das herausgefunden hat, sollte man darauf hinarbeiten.
Bei den Expert*innen bedeutete das für die eine nach einer fundierten Ausbildung zur Industriekauffrau die IHK-Ausbilderbefähigung zu erlangen und ein berufsbegleitendes Studium aufzunehmen. Ein anderer wechselte nach einem erfolgreichen Dualen Studium zunächst in eine Führungsposition, um diese dann zugunsten seines Wunschstudiums in einem ganz anderen Bereich zu verlassen. Wieder andere beendeten ihr Duales Studium vorzeitig, um sich in Vollzeit dem ihnen am Herzen liegenden Studienfach zu widmen.
Besonders aufgrund dieser Erfahrung konnte manche der besorgten Schülerinnen und Schüler beruhigen: als Vollzeitstudentin oder -student kann man seine Arbeitsbelastung weitgehend selbst bestimmen und den eigenen Lernfähigkeiten anpassen.
Diese Aussage wurde ebenfalls unterstützt von Herrn Freitag, der auf weitere Vorteile des Vollzeitstudiums hinwies: Konzentration auf einen Aufgabenbereich, eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Unterstützung und Förderung und kleine Lerngruppen. Besonderen Zuspruch fand die Aussage einer Teilnehmerin, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sei „wie privat, nur staatlich“.
Am Ende des Austausches stand die Erkenntnis, dass trotz der Verschiedenartigkeit der Bildungswege und Werdegänge alle Experten auf ihre Art erfolgreich und zufrieden mit ihren Entscheidungen waren. Und alle noch unterwegs zu weiteren Zielen sind.
All das wirkte beruhigend auf die Schülerinnen und Schüler, die sich später noch zum regen Austausch mit den Expert*innen zusammenfanden. Insgesamt hatte die Veranstaltung also ihr Ziel erreicht: sie konnte sowohl informieren über eine Vielzahl an Möglichkeiten, als auch Orientierung geben.
Verabschiedet wurden die Expertinnen und Experten von Herrn Mauelshagen, der sich im Namen des Bildungsgangs Berufliches Gymnasium mit einem Büchergutschein bei allen Teilnehmern bedankte.