Perspektiven für eine Zukunft in Deutschland: Potentialanalysen in den Flüchtlingsklassen des Berufskollegs

Anfang Mai nahmen an zwei Tagen 18 Jugendliche aus einer Internationalen Förderklasse des Berufskollegs in Siegburg im Rahmen der Landesinitiative  „Kein Abschluss ohne Anschluss - kompakt“ an einer Potentialanalyse teil. Ziel der Initiative ist es, die Schüler auf den Besuch einer weiteren Schule oder den Einstieg in eine Berufsausbildung vorzubereiten. Insgesamt werden etwa 50 Schüler aus drei der fünf Förderklassen des Berufskollegs Siegburg und der Außenstellen Neunkirchen und Bad Honnef an dem Projekt teilnehmen.

Bei der Potentialanalyse werden mit Hilfe von standardisierten, handlungsorientierten Verfahren und persönlicher Reflexion die Stärken und Schwächen der jungen Leute erkannt, so dass dann Rückschlüsse auf eine potenzielle berufliche Entwicklung möglich sind. Die Schüler entdecken dabei unabhängig von geschlechts- und kulturspezifischen Rollenerwartungen ihre fachlichen, methodischen und persönlichen Kompetenzen im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt.

Die Ergebnisse aller Teilnehmer werden individuell ausgewertet und mit den Schülern sowie deren Eltern oder Betreuern in einem persönlichen Gespräch besprochen und schließlich in einem Portfolio dokumentiert. In einem zweiten Schritt erfolgt dann eine 3-tägige Berufsfelderkundung, bei der die Jugendlichen an jedem Tag Einblick in einen anderen Beruf erhalten. Im letzten Schritt entscheiden sich die Schüler dann für einen dieser Berufe und absolvieren dort ein Praktikum.

Trotz der teilweise noch recht lückenhaften Sprachkenntnisse der Schüler, die zum Teil erst seit wenigen Monaten Deutsch lernen, haben alle an beiden Tagen konzentriert und engagiert mitgemacht und so etwaige sprachliche Schwächen durch ihren Einsatz wettgemacht. 

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Foto: Frau Bayer vom BRW (Bildungsinstitut der Rheinischen Wirtschaft) im Gespräch mit einem Schüler und dessen Betreuer.