Tag für die Klasse

Mobbingprävention, Team-Building-Maßnahmen und die Vermittlung sozialer Kompetenzen in den Vollzeit-Bildungsgängen unseres Berufskollegs. 

Vorwort: 

So wie in nahezu allen Schulformen, also auch am Berufskolleg, ist Mobbing schon seit Jahrzehnten ein Thema. Bis in die späten 80er-Jahre hinein, nannte man die Form dieses dissozialen Verhalten „hänseln“. Mobbing unter Schülern ist also kein neues Phänomen und ist tatsächlich weit verbreitet. Mobbing findet statt in Schulen, Vereinen, am Arbeitsplatz und vielen anderen sozialen Kontexten. Durch die Digitalisierung wurde auch eine neue Art zu mobben möglich: Cybermobbing. Diese Form des Mobbens findet an 7 Tagen 24 Stunden statt und macht es sogar möglich dabei anonym zu bleiben. 

Ein Schüler wird gemobbt oder tyrannisiert, wenn er wiederholt und über eine längere Zeit negativen Handlungen durch einen oder mehrere andere Schülerinnen und/oder Schülern ausgesetzt ist.“ (Olweus 2002, 60)

Mobbing ist also „kein Konflikt zwischen Zweien oder einigen Wenigen, die gleich stark sind und Krach miteinander haben. Mobbing bezeichnet den wiederholten und systematischen Missbrauch einer sozialen Machtposition.“ (Schäfer/Korn 2004 I, 263) Es handelt sich fast immer um einen gruppendynamischen Prozess.

Mobbing kann auf allen Ebenen der Schule stattfinden, sowohl unter Lehrkräften und auch gegenüber der Schulleitung und umgekehrt. Auch Mobbing („bossing“ ist hier vielleicht der bessere Begriff) seitens einzelner Lehrkräfte gegenüber Schüler*innen ist in schulischen Kontexten keineswegs eine Seltenheit. Für Jugendliche und Heranwachsende gestaltet es sich in der Regel zu einem großen Problem, das zur Tragödie werden kann. Deshalb muss Mobbing in der Schule wahrgenommen werden. Um dies zu erreichen, ist ein vertrauensvolles Klima zu den Schülern seitens der Lehrkräfte notwendig.  

Unser Ansatz: 
Um die Entstehung von Mobbingprozessen zu vermeiden, ist es u. E. unumgänglich entsprechende Präventionsarbeit zu leisten. Schülerinnen und Schüler sollten wissen, wie das „System Mobbing“ funktioniert und dass die Schule hierzu eine klare Haltung hat. 

Um die entsprechende Präventionsarbeit zu leisten, wurde durch die Schulsozialarbeit der „Tag für die Klasse“ entwickelt. Diese ganztägige Veranstaltung findet in allen neuen Vollzeitklassen statt. Durchgeführt wird diese Veranstaltung durch den Schulsozialarbeiter mit der Unterstützung durch jeweils eine Lehrerin. 

Folgende Themen können hier behandelt werden: 

  • Mobbing und Cyber-Mobbing 

  • Homophobie/ Transgender-Thematik 

  • Gender-Thematik/ Benachteiligung von Frauen 

  • Rassismus/ Faschismus 

  • Sexismus 

  • Religionen/ Salafismus 

  • Medienkompetenz 

  • Selektives Lesen von Nachrichten 

  • Umgang mit Klassenchats 

  • Verbindlichkeit 

  • Perspektiven 

Ziele: 

  • Gute Klassenatmosphäre 

  • Gute Lernbedingungen für Klasse und Kollegium 

  • Abbau von Vorurteilen und Ressentiments 

  • Respektvolles Miteinander/ Eigenverantwortliches Handeln 

  • Vermeidung von Mobbing- bzw. Cybermobbing-Systemen 

  • Vermeidung physischer und psychischer Gewalt 

  • Vermeidung von Verspätungen und anderen Fehlzeiten 

  • Identifikation mit der eigenen Klasse 

  • Förderung von Toleranz 

  • Gleichberechtigung der Geschlechter 

  • Verantwortungsvoller Umgang mit sozialen Netzwerken und Internet 

  • Befähigung zur Selbstreflexion/ Achten auf die eigene Körpersprache